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Thomassin, Claude Auguste
Meisterhafter französischer Bogenbauer
Claude Auguste Thomassin wurde am 7. August 1865 in Mirecourt, Frankreich, in eine Familie von Sattlern geboren. Doch anstatt das traditionelle Handwerk seiner Familie weiterzuführen, entschied er sich – wie sein Cousin Louis – für eine Karriere im Bogenbau. Seine handwerklichen Grundlagen erlernte er während einer Ausbildung bei Charles Nicolas Bazin, einem der einflussreichsten Bogenbauer in Mirecourt zur damaligen Zeit. Unter Bazins strenger Führung entwickelte Thomassin seine ersten Fähigkeiten und legte den Grundstein für eine erfolgreiche Laufbahn.
Berufliche Laufbahn und bedeutende Werke
Um 1885 zog Thomassin nach Paris, wo er in die Dienste des angesehenen Hauses Gand & Bernardel trat. Hier, umgeben von Kollegen, die stark vom Stil der Voirin-Schule geprägt waren, entwickelte Thomassin einen eigenen, unverwechselbaren Stil. Besonders auffällig war seine Arbeit an den leicht gerundeten Zwingen seiner Bögen, die im Laufe der Zeit immer stärker abgerundet wurden. Diese feine Evolution seines Designs ist charakteristisch für Thomassins Handwerk und markiert seinen eigenständigen Weg im Bogenbau.
Thomassin blieb bis 1901 bei Gand & Bernardel, als das Unternehmen von Caressa & Français übernommen wurde. Zu diesem Zeitpunkt machte er sich selbstständig und eröffnete sein eigenes Atelier in der Rue de Paradis Nr. 37 in Paris. Obwohl er weiterhin für seine ehemaligen Arbeitgeber Bögen fertigte, kennzeichnete er den Grossteil seiner späteren Werke mit dem Stempel „Claude Thomassin“ oder „C. Thomassin à Paris“. Seine Bögen, oft in drei verschiedenen Schriftarten gestempelt, sind heute als Werke von exquisiter Qualität anerkannt und geschätzt.
Die Kunst des Bogens und das Vermächtnis eines Meisters
Claude Thomassins Bögen gelten als einige der besten ihrer Zeit. Mit einer tiefen Verwurzelung in der Tradition des Bogenbaus und einer ständigen Weiterentwicklung seines eigenen Stils schuf Thomassin eine bemerkenswerte Bandbreite an Werken, die bis heute von Musizierenden und Sammelnde weltweit geschätzt werden.
Thomassins Leben endete am 29. Juli 1942 in Tribaldou, doch sein handwerkliches Erbe lebt in den feinen Details seiner Bögen weiter, die durch ihre Balance, Eleganz und den charakteristischen Klang bestechen.