Wirkungsstätten
Instrumente
Siega, Ettore
Ein Leben gewidmet dem Geigenbau - Ettore Siega und seine venezianische Werkstatt
Ettore Siega, am 4. März 1860 in Venedig geboren, war ein Schüler der renommierten Geigenbauer Eugenio Degani und Giovanni Schwartz. Mit seiner Heirat im Jahr 1885 mit Flacco Maria und der Geburt von neun Kindern, von denen zwei, Guido und Iginio, ebenfalls Geigenbauer wurden, verankerte er sich tief in der venezianischen Musiktradition. Siega, der während seiner Karriere verschiedene Adressen in Venedig innehatte und zeitweise in Modena und Parma lebte, war ein Meister des Wandels, der sowohl die städtische Dynamik als auch die künstlerische Vielfalt seiner Zeit widerspiegelte.
Stilistische Meisterschaft - Siegas unverkennbare Handwerkskunst
Ettore Siega entwickelte trotz des starken Einflusses seiner Lehrer einen eigenen Stil, der sich durch persönliche Charakteristika und eine Nähe zur Schule von Emilia Romagna auszeichnete. Seine Instrumente, inspiriert von klassischen Modellen, zeigten eine klare Orientierung an den Mailänder Geigenbauern seiner Zeit. Kennzeichnend waren erhöhte Kanten, breites Purfling und charakteristische F-Löcher, während der Wirbel auffallend distinktiv gestaltet war. Der von Siega verwendete Öllack, transparent, flexibel und in einem charakteristischen rotbraunen Ton, verlieh seinen Geigen eine einzigartige Ästhetik.
Das Erbe der Familie Siega - Zusammenarbeit und Anerkennung
Die enge Zusammenarbeit mit seinen Söhnen Guido und vor allem Iginio führte zu zahlreichen gemeinsamen Erfolgen, darunter bedeutende Auszeichnungen wie das Diplom und die Goldmedaille im Jahr 1930 sowie das Diplom und die Silbermedaille 1931 in Padua. Trotz seines eigenen Rufs und seiner Fertigkeiten fertigte Ettore Siega viele seiner Geigen unter dem Namen "E. Siega und Söhne", was die Bedeutung der Familientradition in seinem Werk unterstreicht. Nach seinem Tod im Jahr 1936 führte sein Sohn Iginio das Erbe des väterlichen Ateliers fort, wodurch Ettore Siegas Einfluss und Meisterschaft im Geigenbau bis heute nachhallen.